20 Jahre Naturschutzgebiet "Leintal zwischen Leinecksee und Leinhäusle".
Bachlauf und Feuchtwiesen vor 20 Jahren wegen seltener Fauna und Flora unter Naturschutz gestellt.

Vor 20 Jahren hat das Regierungspräsidium Stuttgart (RPS) den rund acht Kilometer langen idyllischen Talabschnitt der Lein nördlich von Alfdorf zum Naturschutzgebiet erklärt.

Regierungspräsidentin Susanne Bay nennt die Gründe, warum das Leintal diesen Schutz erhielt: "Feuchtwiesen gehören zu den am meisten durch Entwässerung, Auffüllung oder Aufforstung gefährdeten Lebensräumen. Auch im Schwäbisch-Fränkischen Wald, im Nordosten Baden-Württembergs, sind naturnahe Wiesentäler mit schlingenreichen Bachläufen, feuchten und nassen Wiesen zurückgegangen, da trockengelegte Wiesen besser zu bewirtschaften sind. Durch die Erklärung des Leintals zum Naturschutzgebiet ist es uns gelungen, die weitläufige, auch vom Landschaftsbild her einmalige Wiesenaue zu erhalten und eine naturschonende Bewirtschaftung sicherzustellen."

Refugien für Tiere und Pflanzen

Für viele Tier- und Pflanzenarten sind Naturschutzgebiete die einzigen Refugien weit und breit, wo sich ihr Bestand erhalten und ausbreiten kann. Im Naturschutzgebiet Leintal sind dies zum Beispiel Trollblumen, Orchideen und seltene Schmetterlinge. Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling etwa ist ein kleiner Schmetterling, dessen Raupe auf den Großen Wiesenknopf als Nahrungspflanze angewiesen ist. Diese Blütenpflanze gedeiht aber nur auf feuchten Wiesen, die nicht zu stark gedüngt und nicht zu oft gemäht werden.

Extensive Bewirtschaftung

Werden die Wiesen sich selbst überlassen, breiten sich innerhalb weniger Jahre Hochstauden und Gebüsche aus. Lichtbedürftige Pflanzen, wie Wiesenknopf, Trollblume und Orchideen, gehen dadurch zurück. Das Leintal mit seinen feuchten Wiesen kann auf Dauer nur offengehalten werden, wenn es bewirtschaftet wird. Damit jedoch die Gräser und Wiesenblumen blühen und Samen bilden können, dürfen viele Wiesen erst spät im Jahr gemäht werden. Auch Düngung schadet der Artenvielfalt. Deshalb werden Verträge nach der Landschaftspflegerichtlinie des Landes Baden-Württemberg aufgesetzt. Darin sind Art und Umfang der Nutzung und die finanzielle Unterstützung geregelt.

Kein durchgehender Wanderweg

Wie die meisten Naturschutzgebiete steht auch das Leintal den Menschen zur Erholung offen. Das Leintal lädt zur Entspannung und zur Ruhe in der Natur ein. Im Leintal gibt es keinen durchgehenden Wanderweg im Talgrund. Empfehlenswert sind die von Alfdorf ins Tal hinabführenden markierten Wanderwege, und auch beim Leinecksee oder im Bereich Leinhäusle lässt sich das Tal zu Fuß erkunden.

Hunde anleinen

Zum Schutz von Flora und Fauna müssen sich Besucherinnen und Besucher an folgende Regeln halten: Wege nicht verlassen, Hunde anleinen, Fahrrad fahren und Reiten nur auf befestigten Wegen, nicht lagern, nicht zelten und das Gebiet nicht mit motorisierten Fahrzeugen befahren.
 

Hintergrundinformationen:
Das "Leintal zwischen Leinecksee und Leinhäusle" ist mit 203 Hektar Fläche (rund zwei Quadratkilometern) das größte unter den 26 Naturschutzgebieten im Rems-Murr-Kreis. Schutzgründe sind die Erhaltung und Pflege einer, in weiten Teilen noch ursprünglichen, Wiesenauen-Landschaft, in der die Lein ihre Mäanderbögen zieht. Das Naturschutzgebiet weist ökologisch wertvolle Lebensräume für über 300 Pflanzenarten und mehr als 100 Tierarten auf: den naturnahen Bachlauf der Lein mit Altarmen und Tümpeln, feuchte und nasse Wiesen, Seggenriede, Röhricht und Erlen-Ufergehölze. Seltene und schutzbedürftige Pflanzen und Tiere, neben den bereits genannten Arten auch der Erlenzeisig, die Sumpfschrecke und die Libellenart Grüne Flussjungfer, sind auf diese Lebensräume angewiesen. Auch der streng geschützte Biber hat sich hier wieder angesiedelt, seine Anwesenheit ist an ringsum angenagten und gefällten Bäumen zu erkennen.


Quelle: 20 Jahre Idylle für Mensch, Pflanzen und Tiere im Leintal (Regierungspräsidium Stuttgart)

Wanderlust in Alfdorf und Welzheim

Wandern in der typischen Landschaft des Welzheimer Waldes, auf aussichtsreichen Höhenrücken, durch Talauen, entlang der zahlreichen Bächläufe, durch Wiesen und Wälder, sportlich aktiv oder der Natur lauschend, ist wohltuend für Körper und Geist.

Auf gut beschilderten Wegen, kurze, mittlere oder längere Touren oder in Pfadfindermanier mit Kompass und Karte, mit Fernglas oder Fotoapparat, mit Freunden oder allein, bei Sonnenschein oder mit wetterfester Kleidung, ohne große Anfahrtswege, Wandern befreit den Kopf und gibt Energie für die kommenden Tage.

Durch das Gebiet der Gemeinde Alfdorf führen 6 Rund-, der Hasen-, der Mühlen-, der Fernwanderweg HW 3 "Main - Neckar - Rhein - Weg" und der Fernwanderweg HW 6 "Limes-Wanderweg Main - Rems - Wörnitz". Auf den folgenden Seiten haben wir für Sie Informationen zu einigen Rundwanderwegen, zum Mühlen- und zum Limeswanderweg zusammengestellt.

Weitere Informationen erhalten Sie gern auf Nachfrage. Die aktuelle Wanderkarte "Wanderlust in Welzheim, Alfdorf und Kaisersbach" steht Ihnen als PDF-Datei zum Herunterladen zur Verfügung.